Ich habe tatsächlich recht schnell gewusst, dass ich unbedingt eine kleine romantische Sommerhochzeit im Garten feiern möchte und konnte es kaum erwarten, mit der Planung loszulegen. Doch wo fängt man an? Was sind die ersten Schritte, wie bringe ich das ganze hinterher zu einem gesamten Konzept zusammen und wie bin ich am Ende nicht völlig überfordert damit, wenn ich möglichst viel selber machen möchte?
Deshalb habe ich mich zuerst einmal hingesetzt, meinen Weddingplanner aufgeschlagen, Pinterest angeschmissen und mir ein Moodboard zum Thema “Look & Feel” angefertigt. So konnte ich mir immer mehr ein Bild davon machen, was ich eigentlich genau für unsere Gartenhochzeit möchte und vor allem brauche, um dann möglichst strukturiert an die Deko Planung zu gehen. Deshalb findet ihr unter anderem in meinem Weddingplaner die Seiten “Deko-Planer”, damit ihr so alles immer im Überblick behalten könnt.
Ich habe bereits ein halbes Jahr vorher mit den ersten DIYs für unsere Hochzeit angefangen, um möglichst wenig Stress vor dem großen Tag zu haben und würde es heute genauso wieder tun. Denn so verliert ihr vor allem nicht die Freude an dem Ganzen. Ein paar Tage vor der Hochzeit gibt es nämlich noch genug Themen, mit denen ihr euch auseinandersetzen müsst. Teilt euch also die Zeiten ein.
Das Ganze gilt auch für den Kauf von Dekoartikeln. Hier ist es immer von Vorteil früh genug einzukaufen, so können nämlich die Ausgaben etwas besser verteilt werden und man hat nicht auf einen Schlag die Kosten zu tragen.
Übrigens: schaut ruhig immer wieder auf euer zuvor erstelltes Moodboard in eurem Weddingplanner – so fallen Kaufentscheidungen oft viel leichter!
Ein so einfacher Tipp, der allerdings ein wirklich wichtiger Punkt ist. Denn ihr müsst das alles nicht alleine schaffen! Jedoch kann zu viel Hilfe auch zu viel sein und eher das Gegenteil bewirken. Nämlich, dass sie euch mehr Arbeit macht, als dass sie euch helfen soll. Denn wenn es bei der Vorbereitung in Dauerschleife heißt “Was soll ich tun?'', “Was kann ich machen?” ist das ein Stresspunkt, der nicht sein muss. Deshalb, setzt euch vorher einmal zusammen und überlegt genau, wer was tun kann.
Am Tag vor unserer Gartenhochzeit gabs deshalb Team Deko, Team Küche, Team Aufbauen, Team Getränke holen & Einkaufen. Das hat super funktioniert! So war niemand überfordert oder hat sich überflüssig gefühlt und jede Person hatte seine Aufgabe.
Um den Überblick zu behalten, findet ihr ebenfalls hinten im Weddingplanner die Seite “Helfer*innen Liste”.
Oft ist der Reiz einer Gartenhochzeit das kleine Budget, denn man spart sich zwar die teure Location und große Dienstleister*innen, hat aber dafür doppelt so viel Arbeit! Aber mit den richtigen Leuten und der richtigen Planung können sogar die Tage vor und nach der Hochzeit eine wundervolle Erinnerung werden. Nichts desto trotz gibt es für mich persönlich ein paar Must-Haves bei einer Gartenhochzeit, die auf jeden Fall ihr Geld wert sind.
Denn auch bei schönsten Sonnenschein spendet ein Partyzelt Schatten und hält unerwünschten Regen ab. So könnt ihr bei jeder Wetterlage ausgelassen feiern!
Stellt zwei Biertische nebeneinander, so habt ihr mehr Platz, um vernünftig Teller und Dekoration anzurichten. Hier kann ich euch diese Tischdecke von H&M empfehlen! Sie hat die Tische direkt in eine elegante Tafel verwandelt.
Plant Budget ein und leiht euch schöne weiße Klappstühle aus! Diese kosten meistens 3-4€ pro Stuhl und lassen sich wunderbar transportieren. Unsere haben wir bei zeltnomaden.de ausgeliehen. Wir haben unsere außerdem noch mit kleinen Sträußen verziert und unsere eigenen mit einem kleinen DIY hervorgehoben.
Bei einer größeren Gesellschaft lohnt es sich, das Geschirr auszuleihen – diese findet ihr meistens schon für kleines Geld bei Caterern in der Nähe. Falls ihr allerdings nur eine kleine Gästeanzahl habt, fragt doch mal bei Familie & Freunden nach. Vielleicht hat jemand ja ein großes Geschirr-Set? Falls ihr nur verschiedene Sets zusammen bekommt, achtet darauf, dass sie farblich zusammen harmonieren und legt diese einfach abwechselnd auf den Tisch in einer wiederkehrenden Reihenfolge. So haben wir das zum Beispiel mit den Gläsern gemacht.
Schreibt Namensschilder, falls ihr eine Sitzordnung habt – das gibt der Tafel nochmal viel Persönlichkeit und ist ein schöner Hingucker, falls ihr schlichte Servietten nehmen solltet. Ich habe diese Acryscheiben auf der Rückseite mit Acrylfarbe bestrichen und auf der Vorderseite mit der Bleed Proof White Tinte sowie der Füllerspitze Nikko G beschrieben.
Falls ihr Lust habt eure Schilder selber zu beschriften, dann findest du hier die digitale Schriftvorlage für Hochzeiten.
Frische Blumen und ganz viel Grün dürfen auf keiner Gartenhochzeit natürlich nicht fehlen! Sie machen die Tischdekoration erst so richtig lebendig und greifen nochmal die Umgebung wunderbar auf. Wir haben uns hier für ganz viel Eukalyptus entschieden und folgende Blumen noch mit hinzu gebunden:
Falls der Garten genug Platz bietet, sind für den Tag/Abend gemütliche Sitzecken immer eine gute Idee und sie sehen auch noch super dekorativ und wohnlich aus! Wir haben hierfür einfach alle Deko-Kissen, Decken und Felle zusammen gesucht sowie zwei Paletten weiß lackiert, auf der wir dann dieselben Dekoelemente wie auf dem Tisch aufgegriffen haben.
Das war auch schon der kleine Einblick und die Tipps zu unserer Gartenhochzeit! Ich wünsche euch ganz viel Freude beim Planen und umsetzen und wünsche euch einen wundervollen, unvergesslichen Tag voller Sonnenschein.
Eure Judith.
]]>Manchmal muss ich mich kneifen, um mein Glück zu fassen. Und manchmal wird mir bewusst, dass das alles mit Glück wenig zu tun hat. Sondern einfach nur mit mir.
Wenn ich so zurückblicke und mir das Auf und Ab meines Arbeitsweges ganz genau anschaue, hat mich jede einzelne Phase genau an den Punkt geführt, an dem ich jetzt voller Stolz stehe! Bist du bereit für eine kleine Zeitreise? Schauen wir uns das Ganze doch mal genauer an:
Ich wuchs vier Jahre mit Mama, Papa, älterer Schwester und eineiiger Zwillingsschwester wohl behütet in Dänemark auf. Mit sechs verschlug uns das Leben dann allerdings wieder zurück nach Deutschland – Nach langen Überlegungen meiner Eltern, entschieden sie sich, uns auf die Waldorfschule zu schicken, für ein neues Kapitel hier zurück in Deutschland. Ja, so richtig mit Namen tanzen und ohne Noten! Ich liebte es, mich in den kreativen Fächern auszutoben und meine Schwäche für Mathe nicht weiter zu beachten. Eine Traumwelt für ein verträumtes Mädchen! Doch der Traum platzte, als meine Eltern sich trennten – ein neuer Schulwechsel, ein neuer Ort, alles auf Neuanfang.
Ich war nicht wirklich bereit für das nächste Kapitel, aber wann ist man das schon?
Meine Zwillingsschwester Saskia und ich wechselten also aufs Gymnasium und merkten auch nach Überwindung des Kulturschocks, dass das hier absolut nichts für uns war. Mama hatte uns mit besten Absichten an dieser Schule angemeldet, aber das Gymnasium ist nunmal nicht für alle die beste Lösung. Und das hat nichts mit “zu dumm zum Lernen” zu tun! Der akademische Druck, die neuen Mitschüler, die Fächer, die uns einfach keinen Spaß machten, aber zum guten Ton der hohen Schulbildung gehörten – all das machte uns jeden Tag von 8:00 bis 13:00 Uhr fertig. Um uns nicht komplett den Spaß am Lernen zu verderben, meldete Mama uns in der Hauptschule auf dem Dorf an. Wir brauchten keinen Bus, kannten schon einige der Mitschüler und fühlten uns direkt viel wohler. Mit 16 hatte ich meinen Abschluss in der Tasche und entschied mich, den Realschulabluss berufsbegleitend hinten dran zu hängen. Ein Fan von Schulbankdrücken war ich absolut nicht, doch was ich beruflich überhaupt werden wollte, erst recht nicht! Aber eins war mir immer klar: Ich wollte die Kreativität aus meinem Kopf in die Welt loslassen und das würde ich mit Bruchrechnen garantiert nicht schaffen.
Für den berufsbegleitenden Realschulabschluss wählte ich einen Praktikumsplatz in einem Beruf, der perfekt für mich erschien: Raumausstatterin.
“Streichen, umstellen, dekorieren – und dann wieder von vorne” war irgendwie schon immer mein Motto. Doch das Praktikum entwickelte sich zum absoluten Kreativitäts-Killer: Gardinen aufbügeln, Heftklammern aus Unterlagen ziehen, Teppiche ein- und ausrollen..., ich will hier weg.
Und das tat ich dann auch: Meine Tante ließ ihre Beziehungen spielen und so landete ich bei einer One-Woman-Agentur als Praktikantin in der Mediengestaltung. Eigentlich sollte ich diese Stelle nur als Übergang und zum Bewerbungen schreiben nutzen, doch plötzlich waren sechs Monate rum und ich im Gestalten immer fitter. Nach dem Praktikum hatte ich meinen Realschulabschluss schließlich in der Tasche und durfte mich mal wieder fragen, was ich denn nun mit meinem Leben anstellen wollte.
Nach einem sehr kurzen Abstecher ins Thema “Fachabitur für Wirtschaft & Verwaltung”, bekam ich den erlösenden Anruf von meiner ehemaligen Praktikums-Chefin: “Judith, ich bräuchte Unterstützung. Willst du nicht eine Mediengestalter-Ausbildung bei mir machen?” Und wie ich das wollte! Ich pfiff auf die sichere Fachabi-Schiene und gehörte zu den vom Lehrer prognostizierten 60%, die “den Abschluss sowieso nicht durchziehen”.
In meiner Ausbildung lernte ich all die Grundlagen, die mich meine gesamte Karriere begleiten würden. Ich ging voll in dem Thema auf und liebte es einfach, meine Ideen sichtbar zu machen. Ich liebte es so sehr, dass ich anfangs nicht bemerkte, wie sehr ich ausgenutzt wurde. Ich hielt mich weder an die vorgegebenen Arbeitszeiten, schulterte viel zu viel gestalterische Verantwortung für das lächerliche Gehalt eines Azubis und ließ die Berufsschule mit vollster Unterstützung meiner damaligen Chefin schleifen. Trotz den signalroten Warnzeichen, dachte ich bis zum Ende meiner Ausbildung, dass das hier mein Arbeitsplatz für immer sei.
Ach Judi, da ist doch noch so viel mehr!
Aus einem kleines Hobby als Model für Lichtpoesie, wurde doch tatsächlich eine Festanstellung bei Odernichtoderdoch – einer frisch gegründeten Schreibwaren Marke von und mit der lieben Joana.
Hier konnte ich mich nun so wirklich ausleben: Die Marke war noch so jung, dass der Stil zwar in eine Richtung ging, aber noch nicht eingefahren war. In jedem Produkt, das ich nun designte, steckte also auch ganz viel Judith drin. Selbstironie, Pastelltöne, witzige Sprüche, süße Illustrationen – das passte zu mir.
Doch nur eine Stilrichtung wurde irgendwann auch ein bisschen langweilig. Als Joana und ich einen etwas “erwachseneren” Stil umsetzen wollten, machten wir das einfach: Hallo JO & JUDY (oder: Joana & Judith).
Odernichtoderdoch und JO & JUDY sind ein ganz großer Teil meiner Karriere. Meines Lebens, um ehrlich zu sein. Ohne die Menschen, die ich dort in mein Herz schließen konnte, ohne die gestalterischen Freiheiten und die mal mehr, mal weniger festen Strukturen, fand ich heraus, was mir lag, was mir Spaß machte und dass sich Arbeit nicht immer nur nach Arbeit anfühlen musste.
So viele Vorteile mein Leben als Designerin in Vollanstellung mit sich brachte, so sehr wurde ich doch die “Komm wir machen mal was anderes”-Judith in meinem Kopf nicht los.
Schweren Herzens und mit Lust auf alles, was da noch kommen sollte, kündigte ich zu Juni meinen sicheren Job und sprang ins Abenteuer Selbstständigkeit.
Verdammt, das ist ganz schön beängstigend so ohne doppelten Boden! Aber so ganz ins kalte Wasser musste ich zum Glück nicht springen. Durch meine Instagram-Reichweite, Kooperationspartner und vorherigen Freelancer-Aufträge konnte ich auf einige Connections zurückgreifen. Durch Folgeaufträge verdiente ich mir mein Sicherheitsnetz und konnte nun endlich die kreativen Projekte in Angriff nehmen, die mir schon seit Jahren in den Fingerspitzen kitzelten.
Ich designte, produzierte und vermarktete mein allererstes eigenes Projekt, das Lettering Journal, im Sommer 2020. Die Unterstützung und das Feedback aus meiner Community war überwältigend und so beflügelnd, dass neue Schnappsideen plötzlich machbar erschienen. Doch so ganz allein wollte ich nicht bleiben:
Ich suchte mir Unterstützung für organisatorische Themen, die mir nicht lagen und nahm kreative Hilfe an, um Youdiful noch größer, bunter und liebevoller zu machen.
Ich habe einen Kopf voller Ideen für neue Produkte, will so viel umsetzen und kann es kaum erwarten, dass auch einfach so zu tun. Denn wer soll mich schon aufhalten? Ich mich selbst sicherlich nicht!
Die Anmeldung zur Besichtigung ist der erste Eindruck, den dein*e zukünftige*r Vermieter*in von dir bekommt. Gib hier also direkt dein Bestes!
Ähnlich wie bei der Bewerbung für deinen Traumjob, sollte die Mieterbewerbung einen sympathisches und persönliches Anschreiben beinhalten. Skizziere deine Lebenssituation, lass deine Persönlichkeit durchscheinen und vermeide Floskeln, um nahbarer und echter zu wirken. Schreibe auch direkt, wieso genau diese Immobilie perfekt für dich ist. Werde dabei ruhig emotional – also im angemessenen Rahmen – und zeige deine Vorfreude auf das Leben im neuen Zuhause. Hier kannst du in der Formulierung ruhig selbstbewusst auftreten und so tun, als wäre das Zustandekommen des Mietverhältnisses nur eine Frage der Zeit.
Bei jeder ernsthaften Wohnungsbesichtigung erhältst du Formulare, die deine momentane Lebenssituation und finanziellen Mittel darlegt. Denke einen Schritt voraus und habe all diese Informationen direkt griffbereit! Sende sie noch vor der Begehung der Immobilie per Mail zu oder bringe sie ausgedruckt zum Termin mit.
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Es müssen nicht immer große Prints oder Bilderrahmen sein, die Statements setzen. Ich liebe es, mit kleinen Akzenten einen Interior-Look zu zaubern, der einzigartig schön, stimmig und persönlich ist.
Als erstes wird die Aufhängung der Mini Bilderleiste gebastelt. Hierfür klebst du deinen Faden mit der Heißklebepistole so an einen der Holzstiele, dass eine Schlaufe entsteht. Verteile nun noch ein paar weitere Tropfen Kleber auf dem Stiel und klebe die Pappe oder die Postkarte an der Oberkante fest. Das Motiv zeigt von dem Rückseiten-Stiel weg.
Und so einfach geht’s:
Erstelle dir deine Vorlage - entweder ein Lettering oder eine Illustration, oder beides – auf einem Blatt Papier. Von dieser Vorlage wirst du später abpausen, also wähle die Größenverhältnisse hier schon passend.
Lege die Vorlage nun hinter die Scheibe des Bilderrahmens und fahre die Linien mit dem Acrylstift auf der Scheibe nach.
Mein Favorit: ONE4ALL Acrylic 127HS von Molotow. Mit dem kann man super auf vielen verschiedenen Materialien schreiben und malen
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Irgendwann habe ich angefangen zu googeln:
“Wie mache ich aus einem schlechten, einen guten Tag?”
Ja gut, was bei meiner Recherche herauskam war mal mehr und mal weniger absolut nicht mein Fall. Aber hey, versucht hab ich so einiges!
Ich wäre wirklich wirklich wirklich gerne sportlich. Oder besser: Ich wünschte, ich hätte Spaß daran, mich regelmäßig körperlich zu verausgaben. Aber Pustekuchen. Meine Jogging-Phase hielt 1,5 Wochen an. Yoga als tägliche Entspannung? Joa, so 20 Minuten alle 9 Tage mit immer länger werdenden Abständen habe ich schon geschafft. Danach habe ich mich auch immer besser gefühlt, aber scheinbar nicht gut genug, um das Ganze wirklich durchzuziehen. Fazit: Das schlechte Gewissen, das ich mir selbst machte, nachdem ich meine sportlichen Vorsätze mal wieder über den Haufen geworfen habe, hat mein Tag meistens schlimmer statt besser gemacht. Projekt Sport für Sportmuffel Judi gescheitert.
Hier war ich mir schon sicherer, dass es klappen könnte. Statt mich aus dem Bett direkt vor den Laptop zu rollen, habe ich mich fertig gemacht, als würde ich ins Büro gehen. So richtig mit Make-Up und Haare machen! Das hat sich gleich schon viel besser angefühlt. Irgendwie so, als hätte ich eine Mission, die ich heute noch absolvieren möchte.
Das Gefühl hat dann auch ein paar Stunden angehalten, bis die Jeans dann doch gegen die Jogginghose eingetauscht wurde und meine aufrechte Sitzhaltung immer krummer wurde.
Naja, noch nicht perfekt, aber darauf kann ich doch aufbauen.
Mein Vorsatz war es, mir jeden Morgen eine To-do-Liste zu schreiben mit den Dingen, die ich heute erledigen muss und mit Dingen, die ich erledigen möchte. Diese Liste galt es dann zielstrebig abzuarbeiten. Eines kann ich verraten: Es ist ein unglaublich tolles Gefühl, am Ende des Arbeitstages eine perfekt abgearbeitete Liste in den Händen zu halten! Nur leider habe ich es nicht immer geschafft. Das ist besonders bei kreativen Jobs oft unvermeidbar. Manchmal steckt man einfach in einem Loch fest und es will nicht klappen. Die Liste, die mich eigentlich motivieren sollte, wird an solchen Tagen eher zum Beweis, dass ich mich überschätzt habe. Und das Gefühl brauche ich wirklich nicht, wenn mein Tag sowieso schon eher meh als juhu ist.
Fazit: Grandiose Ansätze, die ich für mich noch anpassen muss!
Achtung, jetzt wird’s gut:
Keine Angst, ich komme jetzt nicht mit Sprüchen wie:
Obwohl, vielleicht doch. Aber nicht so, wie du jetzt denkst.
Beim “Sich-positive-Gedanken-machen” geht es nicht darum, negative Gedanken dauerhaft zu ignorieren. Das ist nicht gesund und angestaute Negativität muss früher oder später raus. Ich sehe es eher wie ein Spiel: Wie muss ich das Szenario in meinem Kopf verändern, dass die Negativität positiver wird? Nicht strahlend positiv, sondern einfach weniger katastrophal?
Was ich damit meine, zeige ich dir an einem Beispiel aus dem letzten Jahr:
Ich leide seit ich Teenagerb bin an einer chronischen Darm Erkrankung namens Colitis Ulcerosa. Was das genau ist, würde jetzt zu lange dauern, um es weiter auszuführen. Das ist auch nicht so wichtig. Aber ich möchte gerne anhand meiner Krankheit zeigen, wie ich positive Gedanken für mich eingesetzt habe:
Meine Krankheit zeigt sich in Schüben. Diese kündigen sich teilweise an, überraschen mich aber doch ziemlich oft in ihrer Stärke und Dauer. Wenn ich also mal wieder einen Schub habe, gehe ich zum Arzt und bekomme eine Ladung Medikamente verschrieben. Die wirken auch gegen die Schmerzen, aber der Schub ist trotzdem da. Ich spüre ihn nicht mehr so stark, aber er zerrt trotzdem an meinem Körper und ist auch psychisch sehr kräftezehrend. Ich bin kein Medizin-Leugner, absolut nicht! Aber ich musste etwas finden, das mir zusätzlich hilft, mit meinen Schüben umzugehen. Ich durchforstete das Internet nach Tipps und Tricks von Leidensgenoss*innen und stieß irgendwann auf das Buch “Panikattacken und andere Angststörungen” von Klaus Bernhardt. Aus der Sicht der Hirnforschung wird ganz sachlich erklärt, was Angst ist, wie sie entsteht und was sie mit dem Körper alles anstellt.
Was haben Panikattacken jetzt mit meiner Krankheit zu tun, fragst du dich? Meine chronische Krankheit ist da, solange ich denken kann und wird mich auch nicht verlassen. In meiner Familie ist diese Krankheit leider keine Seltenheit und besonders meine Zwillingsschwester Saskia hat es besonders schwer getroffen. Bei jedem Schub, werde ich also an die Tage und Wochen erinnert, die ich bei ihr im Krankenhaus verbracht habe, die ich weinend im Bett verbracht habe, ohne zu verstehen, was da gerade in meinem Körper passiert. Angst ist ein Automatismus geworden und ich sehe sie als Symptom meiner Krankheit an. Doch Symptome kann man behandeln und das habe ich mir zur Aufgabe gemacht.
In dem Buch geht es viel um die Kraft der Gedanken - ja, ganz wissenschaftlich! Und auf einmal wurde mir bewusst, wie sehr ich mich in negative Gedanken verstrickt hatte.
“Was ist wenn….?”
“Damals ist das passiert...”
Ich würde jetzt gerne erzählen, dass ich mit einem Mal alle meine negativen Quellen erkennt und an ihnen gearbeitet habe, aber das stimmt nicht. Das Buch blieb mir immer in Gedanken, aber so wirklich umgesetzt habe ich nichts davon. Bis ich keine andere Wahl mehr hatte.
Es ist der 13.07.2019 - mein 26. Geburtstag und der schlimmste Tag, den mir meine Krankheit je beschert hat. Ich liebe Geburtstage und ich liebe es ganz besonders, mit meiner Familie bei Kakao und Kuchen zu feiern. So also auch dieses Jahr. Der Tisch war festlich gedeckt, Luki hatte mir wunderschöne Blumen geschenkt und die Gäste kamen mit liebevollen Geschenken zu mir nach Hause. Alles war so, wie ich es mir gewünscht hatte, bis mich ein Schub überrumpelte. Ich hatte ihn nicht kommen spüren, war mit dem Kopf an den Tagen zuvor einfach wo anders gewesen. Schnell verkroch ich mich ins Schlafzimmer, ohne irgendwem davon zu erzählen. Vielleicht war es ja nicht so schlimm und ich konnte schnell wieder dazustoßen. Ich wollte keine große Sache daraus machen. Mein Körper aber schon. Mir ging es noch nie so schlecht, wie an diesem Tag. Mein gesamter Magenbereich stand in Flammen, alles krampfte und meine Angst wuchs zu einer Panikattacke, die mich völlig überforderte. Da war nichts mehr mit Atemübungen, Tee und Wärme. Ich war ein Wrack und meine selbstgewählte Isolation in meinem Zimmer machte es noch schlimmer. Mein Kopf malte sich die schlimmsten Szenarien aus, weil niemand da war, um mich abzulenken. Ich wollte und konnte körperlich aber nicht nach Hilfe rufen. Es war mir alles so peinlich, ich wollte es alleine schaffen. Doch das musste ich gar nicht. Meine Cousine stand in der Tür. Ihr war aufgefallen, dass ich so plötzlich verschwunden war. Sie setzte sich zu mir, beruhigte mich und brachte mich aus meinem panischen Zustand. Die Schmerzen waren zwar noch immer da, aber ich konnte wieder normal atmen. Nach ein paar weiteren Minuten raffte ich mich auf und ging zurück zu meinen Gästen. Ich wollte sie nicht länger allein lassen, hatten sie sich doch so viel Mühe für mich gegeben.
Ein paar Stunden hielt ich aus, doch dann gab mein Körper und mein Kopf komplett auf.
Ich flüchtete mich wieder ins Schlafzimmer, doch diesmal folgten mir Luki, meine Schwester und Mama. Sie hatten mir den ganzen Tag angesehen, dass ich nicht okay war. Es war mir so peinlich, dass alle um mich herumstanden und mich in diesem Zustand sahen, doch ich will mir nicht ausmalen, was ohne sie passiert wäre. Sie kümmerten sich ganz liebevoll um mich, redeten mir gut zu und baten die anderen Gäste, nach Hause zu gehen. Ich war erleichtert und unglaublich enttäuscht von mir und meinem Körper zugleich.
Dieser Tag rüttelte mich auf.
“Okay, das geht so nicht weiter. Du musst besser auf dich achten, Judith!”
Ich hatte den Schub nicht kommen sehen wollen, weil ich zu sehr damit beschäftigt war, durchzuhalten. Ich ignorierte die Anzeichen und verfolgte blind mein Ziel, einen schönen Geburtstag zu feiern. Na das hat ja prima geklappt…
Also begann ich, mir selbst zuzuhören und mich immer wieder zu fragen: “Empfinde ich Freude? Stresst mich die Situation? Wenn ja, warum? Kann ich die Situation entstressen?”
So fing ich an zu identifizieren, was in meinem Leben zu meiner Angst beitrug. Ich ging ganz zwanglos joggen oder spazieren, wenn mein Kopf explodierte. Ich kürzte meine Arbeitsstunden, um mehr Luft zum Atmen zu haben. Ich verbrachte Stunden mit Zeichnen, statt Social Media und verbrachte generell viel mehr Zeit mit mir selbst. So verwandelte ich negative Gedanken in etwas, dass ich anpassen konnte und brachte Schritt für Schritt ein bisschen mehr Positivität in meinen Alltag.
Meine Panikattacken wurden weniger, weil ich mir weniger unbegründete Sorgen machte. Mein Darm machte mir weniger Probleme und bestätigte mich in meiner neuen, achtsamen Lebensweise.
Ich habe meine Krankheit nicht geheilt, aber ich habe mir beigebracht, besser mit ihr umzugehen und ihr nicht einen größeren Platz in meinem Leben zu schenken, als sie verdient.
Tatsächlich bin ich manchmal sogar dankbar für meinen zickigen Darm. Denn wenn er sich mal wieder zu Wort meldet, weiß ich, dass ich etwas zu nachlässig mit mir selbst war. Ich gehe dann sofort auf Fehlersuche.
“Habe ich Stress? Schlafe ich genug? Wie sieht es mit der Ernährung aus? Achte ich auf meine Gedanken?”
Mein Körper passt auf mich auf, also passe auch ich auf ihn auf. So gut ich eben kann.
Nicht nur meine Krankheit zeigt mir, dass Positivität machtvoll ist. Ich erlebe es in jeglichen Lebenssituationen, dass positive Gedanken Berge versetzen können.
Strahle ich Positivität aus, funke ich auf einer Wellenlänge mit aller Positivität, die mir begegnet. Ich empfange sie also ganz automatisch. Das kann ein Lächeln von jemandem auf der Straße sein, Kinder, die im Park in Pfützen hüpfen, ein Schoko-Croissant, das heute besonders lecker schmeckt – ich strahle die Welt an und sie strahlt zurück.
Formuliere negative Gedanken um. Zum Beispiel: Ich kann nicht mehr! In: Es ist okay, dass ich überfordert bin. Ich darf mir Hilfe suchen.
Versuch es mal! Mach ein Screenshot (oder halte das Bild länger gedrückt, um es in deiner Galerie zu sichern) von meinem Template und poste es gerne in deiner Instagram Story – für mehr positive Gedanken, die uns alle ein bisschen dabei helfen können wieder den Fokus auf die schönen Dinge zu legen.
Eure Judith.
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Ich heiße Jessica, werde aber mit Spitznamen auch schon ewig „Jojo“ genannt. Ich bin fast 28 und wohne im schönen Westerwald, genauer gesagt in Betzdorf. Das wird aber wohl den wenigsten etwas sagen. Aktuell bin ich in Elternzeit, aber eigentlich bin ich seit 2018 voll selbständig und habe zuletzt andere Selbständige und Unternehmen hinsichtlich ihres Social Media Marketings beraten, Instagram Workshops und Kurse gegeben und auch hin und wieder kleinere Kundenaufträge im Bereich Webdesign umgesetzt. Aber das Schöne an der Selbständigkeit ist ja, dass sich das auch stetig weiterentwickeln kann und man nie so wirklich Stillstand hat. Ich bin also gespannt, wo mich die Reise nach meiner kleinen Babypause hinführt. Es gibt schon einige Ideen in meinem Kopf und ich freue mich, bald endlich wieder ein bisschen daran „weiterspinnen“ zu können.
Puh, also mein Lebenslauf ist alles andere als geradlinig. Ich müsste weit ausholen, nämlich bei meinem eigentlichen Studium. Ich hab Lehramt fürs Gymnasium mit den Fächern Deutsch und katholische Theologie studiert. Jap, das ist was völlig anderes als das, was ich jetzt mache. Eigentlich war ich mir immer ziemlich sicher, dass ich mal Lehrerin werde, aber irgendwann habe ich einfach gemerkt, dass ich eher so ein kreativer Chaot und Macher bin. Ich habe immer viele Ideen für neue Projekte und hab mir irgendwann gedacht, dass ich so gerne an meinen eigenen Ideen werkeln würde. 2016 habe ich mir dann damals einen Blog – www.jolimanoli.com – erstellt und wollte mich damit einfach mal kreativ ausleben. Durch das regelmäßige Bloggen habe ich so viel gelernt, mich eigentlich die ganze Zeit weitergebildet. Learning by doing sozusagen. Jede freie Minute habe ich mich damit beschäftigt. Und obwohl der Blog nie so richtig „groß“ wurde und ich nie unfassbar viele Follower hatte, hat sich mein Weg in die Selbständigkeit dann fast so nebenbei ergeben. Ich fing an, immer mal wieder kleine Aufträge auf Nachfrage zu erledigen, weil ich ja plötzlich ganz fit in den ganzen Medienthemen war. Das wurde immer mehr und mehr, bis ich dann 2018 mein Studium aufs Eis gelegt und mich Vollzeit der Selbständigkeit gewidmet habe.
Ich wusste ja schon immer, dass ich irgendwann eine Familie gründen will und mit Mitte 20 setzt man sich natürlich irgendwie schon gedanklich die ganze Zeit damit auseinander. Da ich mit meinem Unternehmen gerade erst Fahrt aufgenommen habe und finanziell gut über die Runden kam wollte ich ursprünglich noch 2-3 Jahre warten, um das Unternehmen weiter aufzubaue, sodass es ohne mich stabil weiterlaufen kann. Aber das Leben kann man eben nicht planen und als dann im Jahr 2019 zwei gute Freundinnen von mir kurz hintereinander jung gestorben sind, haben mein Freund und ich uns gedacht: Worauf warten wir hier eigentlich? Das Leben kommt, wie es eben kommt. Wir haben es ab diesem Zeitpunkt nicht wirklich aktiv probiert, aber es ein bisschen drauf ankommen lassen. Und wie der Zufall es so wollte, war ich schon kurze Zeit später schwanger und wir haben uns riesig gefreut und es als riesengroßes Geschenk angenommen. Natürlich macht man sich so seine Gedanken, ob das finanziell alles passen wird, wie schnell man wieder einsteigen kann und welche Veränderungen so ein Baby mit sich bringt. Aber komischerweise hatte ich so ein Urvertrauen, dass alles schon klappen wird und dass sich immer Wege finden, eine Auszeit zu überbrücken. Alles, was man braucht, ist Mut und Kreativität.
Wenn man in einem Angestelltenverhältnis arbeitet, ist diesbezüglich alles etwas „einfacher“ und klarer geregelt. Aber letztendlich stehen selbständigen Müttern die gleichen Unterstützungen und Hilfen zu. Der Unterschied ist eben, dass man sich um das alles selbst aktiv kümmern muss. Wenn man freiwillig gesetzlich versichert ist, kann man auch ganz einfach Mutterschaftsleistungen beantragen. Wichtig dafür ist aber, dass man das Krankengeld mitversichert hat, denn darüber werden die Mutterschaftsleistungen bezogen. Letztendlich ist das ein kleines Häkchen, das man zusätzlich setzen muss, wenn man sich versichert. Es kostet jährlich ein paar Euro mehr, aber sichert einen eben im Falle einer Schwangerschaft schon mal fürs Erste gut ab. Denn dadurch bekommt man Mutterschaftsgeld im Mutterschutzzeitraum: 6 Wochen vor und 8 Wochen (oder sogar 12 Wochen bei Früh- und Mehrlingsgeburten) von der Krankenkasse. Die Höhe errechnet sich dann anhand des Umsatzes. Wer also plant, schwanger zu werden und selbständig ist, der sollte diesbezüglich einfach mal bei der Krankenkasse nachfragen und sich beraten lassen. Nach dem Mutterschutzzeitraum kann man auch als Selbständige Elterngeld beantragen. Dieses errechnet sich bei Selbständigen anhand des durchschnittlichen Gewinns im vorausgegangenen, abgeschlossenen Kalenderjahr. Also alles funktioniert irgendwie, aber man muss sich kümmern. Dann gibt es aber auch für Selbständige entsprechende finanzielle Unterstützungen.
Um ehrlich zu sein, hab ich nicht gleich von Anfang an daran gedacht. Aber ich hab schon immer im Hinterkopf gehabt, dass die Familiengründung nicht mehr allzu weit von meiner damaligen Situation entfernt war und immer ein Ohr offen gehabt. Informiert habe ich mich tatsächlich gar nicht so sehr bei offiziellen Stellen, sondern viel durch den Austausch mit anderen selbständigen Müttern erfahren, die die ganzen Prozesse schon hinter sich haben. Denn ich habe mir sagen lassen, dass die offziellen Stellen (Elterngeldstelle etc.) eher auf die Beratungen von klassisch Angestellten ausgerichtet sind und man da wirklich schon sehr intensiv betonen muss, dass man selbständig ist. Es gibt aber auch tolle Menschen, die sich auf die Beratung von Selbständigen spezialisiert haben. Vielleicht hilft dir mein Podcast-Interview mit einer Elterngeldberaterin da weiter – In der Folge habe ich eine Eltergeldberaterin interviewed und es sind viele tolle Infos dabei.
Die Geburt ist gerade 2,5 Monate her und mir geht es sehr gut. Wir sind einfach wirklich glücklich, dass der kleine Wurm jetzt bei uns ist. Das ist einfach so ein Wunder! Ich muss aber ganz klar sagen, dass man schon eine Zeit braucht, um so eine Geburt zu verarbeiten – nicht nur rein körperlich, sondern auch mental. Schließlich ändert sich ganz plötzlich das ganze Leben. Nichts ist mehr, wie es war, denn man hat nun eine große Verantwortung und ganz andere Prioritäten. Deshalb war es mir auch so wichtig, vor der Geburt bzw. schon vor meinem Mutterschutz alle Projekte langsam herunterzufahren, sodass ich mit gutem Gewissen und ohne Leistungsdruck im Nacken eine Babypause einlegen kann – und zwar so lange, wie es eben nötig ist. Das kann ich jeder selbständigen werdenden Mutter nur von Herzen empfehlen. Diese erste Zeit bekommt man nie wieder. Und mit einem zweiten Kind sieht die Sache ja auch schon wieder ganz anders aus.
Ich muss schon sagen, dass es mir so langsam wieder fehlt und in den Fingern kribbelt, mich kreativ auszuleben und zu arbeiten. Momentan ist es aber noch nicht wirklich möglich, weil mich die Kleine doch ganz schön fordert und ich in den letzten Wochen erst einmal in das „Mama-Sein“ reinkommen musste. Langsam aber sicher stellt sich der Alltag ein und die Tage werden zumindest etwas planbarer. Jedoch noch mit großen Ausreißern. Ich will mir Zeit nehmen, auch wenn es schwer fällt. Aber klar: Das zu erwartende Elterngeld ist jetzt auch nicht super hoch und ich muss natürlich irgendwie schauen, dass ich meine Kosten decken kann. Deshalb muss man auch gut planen. Für den Wiedereinstieg in den Arbeitsalltag (wenn auch zunächst nur mit ein paar Wochenstunden) wollen mein Freund und ich einen Plan aufstellen. Er arbeitet zum Glück auch im Home Office und kann sich seine Arbeitszeit auch zumindest etwas flexibel einteilen, sodass wir auch ein paar Freiräume für mich freischaufeln können. Finanziell gesehen wir es nur mit dem Elterngeld für mich auf Dauer bestimmt eng. Auch ein Grund, warum ich gerne bald wieder loslegen möchte – sicher! Dennoch versuche ich mich immer wieder zu erden und mich nicht zu stressen, da wir als Back-Up immer noch ein ganzes Gehalt von meinem Freund haben, das unsere kleine Familie notfalls auch tragen würde. Es ist immer schön, zu zweit zu sein!
Wenn ich in meiner bisherigen Laufbahn als Selbständige eines gelernt habe, dann ist es: Es ist immer hilfreich und gut, wenn man sich auf das Wichtigste fokussieren kann. Im Arbeitsalltag mit Baby wird das sicherlich noch mehr zu meinem Mantra werden müssen. Du kennst es ja auch – als kreativer Chaot hat man immer 1000 Ideen und weiß gar nicht, womit man zuerst anfangen soll. Oft führt das dazu, dass man am Ende gar nichts fertig bringt oder sich in zu viele Richtungen gleichzeitig entwickelt, weshalb man nicht wirklich voran kommt. Fokus auf das Wesentliche, ein bestimmtes Ziel, ein bestimmtes Projekt oder im Kleinen auch auf ein Tages- oder Wochenziel hilft da ungemein. Ich muss mich da auch richtig doll beherrschen und versuchen, mich nicht ablenken zu lassen. Unheimlich schwierig, aber nötig, vor allem, wenn man wenig Zeit hat. Was ich außerdem gelernt habe und auch enorm hilfreich finde ist, wenn man es schafft, seinen eigenen Perfektionismus – sozusagen den inneren Monk – unter Kontrolle zu haben. Dafür ist es wichtig, sich immer wieder Feedback von Außen zu holen, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen (zum Beispiel in Mastermind Gruppen), damit man auch einfach merkt und spürt, dass man bestimmte Dinge nicht auf 150% bringen muss, bevor sie gut genug sind. Also meine Tipps mal kompakt:
Ehrlich gesagt nein! In der Selbständigkeit ist man, wie der Name schon sagt, für alles, was in seinem Unternehmen vor sich geht, selbst verantwortlich. Und du hast bestimmt auch bei deiner Gründung gemerkt, dass man kaum verlässliche Informationen erhält. Durch ziemlich Vieles muss man sich erst einmal durchkämpfen, um einen Überblick zu bekommen. Für Mamas ist die Selbständigkeit oftmals eine coole Gelegenheit, Karriere und Kids unter einen Hut zu bringen und an eigenen Träumen festzuhalten, aber gleichzeitig finde ich, dass da auf jeden Fall noch Aufholbedarf in Sachen öffentlich zugänglicher Informationen besteht. Deshalb sollten wir uns als selbständige Mamis unbedingt gegenseitig unterstützen.
Wir haben zwar kein Haus gebaut, sondern sind Anfang des Jahres ins Haus meiner Oma umgezogen und haben renoviert, aber trotzdem: Auf jeden Fall würde ich diesen Weg wieder wählen. Vielleicht sogar bereits viel früher! Ich bin selbst noch am Anfang und ich hatte damals auch keinen Plan von all diesen Themen. Um ehrlich zu sein ist mir Vieles immer noch völlig neu. Dennoch ist die Selbständigkeit mit so viel Freiheit, Freude und Abenteuer verbunden, dass ich es immer wieder wagen würde. Jeder Tag kann anders sein, was manchmal auch ganz schön viele Nerven kostet. Aber gleichzeitig ist das für mich die spannendste Reise. Und auch jetzt als Mama ist es bestimmt weiterhin ein toller Weg, denn ich selbst kann entscheiden, wie, wann, wo und wieviel ich arbeite. Natürlich spielt der finanzielle Aspekt immer eine Rolle, gerade, wenn man dann Verantwortung hat. Aber mit einer Portion Mut, Kreativität und Durchhaltevermögen ist das möglich! Also an alle jungen Gründerinnen: Lasst euch nicht entmutigen und supportet euch gegenseitig. Ein starkes Netzwerk ist für Selbständige einfach so ein Booster und kann viele Türen öffnen.
Vielen Dank für das tolle Interview liebe Jojo!
Habt ihr auch bereits Erfahrungen als Mama in der Selbstständigkeit machen dürfen oder habt weitere Tipps an werden Mütter? Schreibt sie gerne in die Kommentare!
Eure Judith.
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Ich lebe den Beruf als Mediengestalterin bereits seit 2012, also 8 Jahren aus. Ich weiß noch, wie damals in der Berufsschule die Frage gestellt wurde, wo wir uns in ein paar Jahren sehen würden. Meine Antwort: Ich bleibe für immer in derselben Agentur, in der ich meine Liebe zum Design entwickelt habe. Das dachte ich wirklich! Verständlich, dass Antworten wie “das glaubst du doch selber nicht” auf mich einprasselten. Und wenn ich ehrlich bin, würde ich diese Antwort meinem 17 jährigen ich ebenfalls geben. Mit einem leichten Kopfschütteln und einem breitem Grinsen im Gesicht. Was soll ich sagen, man wird halt nicht nur älter, sonder reifer. Man sammelt Erfahrungen und entwickelt sich. Als ich also mit meiner Ausbildung fertig war, dachte ich, ich hätte meinen Platz bereits gefunden, für immer! Ein Platz, bei dem ich dachte, ich hätte die Beste Zeit meines Lebens. Doch irgendwann fiel diese rosarote Brille. Ich habe mitbekommen, was mein Umfeld für berufliche Wege einschlägt, wie es in anderen Agenturen so läuft und was man in der Branche überhaupt so verdienen kann und was alles möglich ist. Aber über Geld spricht man ja nicht. Nur warum? Ich habe es damals nicht getan, weil ich wusste was die Antworten waren. “Was? dafür gehst du arbeiten?”,“Du wirst aber ganz schön ausgebeutet”. Und was soll ich sagen, recht ham se!
Recht haben sie auch mit dem Punkt, dass Geld alleine nicht glücklich macht. Besonders heutzutage wird es immer wichtiger, jeden morgen aufzustehen und das tun zu können, was einen erfüllt als das Geld, was man dafür erhält. Der Springende Punkt bei mir war jedoch, als mir jemand sagte “Möchtest du für die Träume andere leben oder für deine eigenen?” Das war der Moment, in dem ich wusste, ich muss es versuchen! Ich muss meinen eigenen Weg einschlagen, meine Träume verwirklichen, ins kalte Wasser springen und den Schritt in die Selbständigkeit wagen.
Ich weiß von mir selber, dass der Schritt, sich von seinen gewohnten Sicherheiten zu lösen, die größte Hürde war und unglaublich Angst macht! Einfach alles aufgeben und seinen Traum leben? Wir kennen wahrscheinlich alle die Reaktion, die einem die meisten da entgegen bringen. Aber soll ich dir was sagen? Du musst dich nicht entscheiden zwischen entweder oder! Du kannst beides machen, einfach loslegen, dich ausprobieren, deinen Traum aufbauen und dich dann von deinen alten Sicherheiten lösen, wenn du dir deine eigenen, neuen Sicherheiten geschaffen hast. Hier kommen ein paar Schritte, an die du dich halten kannst, um Schritt für Schritt an dein Ziel zu kommen – so wie ich es gemacht habe.
Das pusht und motiviert unheimlich, um einfach mal loszulegen! In den meisten Städten kostet eine Gewerbeanmeldung zwischen 20-35€ . Es ist also erstmal keine große Investition und ein guter Schritt um zu wissen, dass man das Geld, das reinkommt, direkt entsprechend abrechnen kann. Hier musst du zuerst nicht viele Angaben machen. Achte nur darauf, dass du bei den Umsatzangaben nicht mehr als 17.500€ einträgst, alles darunter ist nämlich somit automatisch ein Kleingewerbe und nicht Umsatzsteuerpflichtig (das wären die 19%, die du auf den Rechnungen dann ausweisen müsstest). Wenn du also erstmal gar keine Einnahmen hast, musst du dem Finanzamt am Ende des Jahres auch nur das mitteilen in dem du eine einfache Einnahmen / Ausgaben Gegenüberstellung abgibst. Wichtig ist nur: du bist ab dem Zeitpunkt deiner Gewerbeanmeldung verpflichtet, für jedes Jahr eine Steuererklärung abzugeben!
Ich habe speziell bei meiner Gewerbeanmeldung “Influencer und Designerin” stehen – das lässt Platz für viele Möglichkeiten, so kann ich meine selbst designten Produkte verkaufen, meinen Blog betreiben, Marketing machen, fotografieren, Content erstellen und Dinge bewerben. Auch wenn ich mich heute nicht als “Influencer” beschreiben würde, da dies nur ein minimaler Teil an meinen Einnahmen ausmacht, war es damals tatsächlich der Grund, für meine Gewerbeanmeldung. Mein erster großer Auftrag für Bum Bum Eis und meine ersten 50€ – was war ich stolz haha! Informiere dich hier aber am besten noch einmal selber, welche Berufsbezeichnung zu deinem Vorhaben am besten passt. Wichtig ist dabei auch, welche Bezeichnung du als erstes in die Anmeldung schreibst. Ich weiß, das Fotografie zum Beispiel weitere Kosten beinhaltet, da man meines Wissens nach in die Handwerkskammer eintreten muss.
Du bist also nun in einer Position dich ausprobieren zu können, denn wenn Geld reinkommt ist es umso besser, sollte es aber noch aus bleiben, hast du erstmal nichts zu verlieren, außer deine Ideen. Sei also aufgeschlossen und dafür bereit auch mal hinzunehmen, wenn etwas nicht so gut läuft. Sei aufgeschlossen für andere Wege, an die du vielleicht vorerst nicht gedacht hattest. Hole dir Rat bei Bekannten und Freunden und höre dich um. Suche nach etwas, was sich nach Feierabend nicht wie eine Last, sondern wie ein Hobby anfühlt. Etwas, auf das du dich freust, wenn du daran arbeitest, denn dann bist du auf den Richtigen Weg deine Berufung zu finden. Denk aber daran, das du immer Momente haben wirst, an denen du Zweifeln wirst, an denen du dir nicht sicher bist, ob das wirklich gut ist, ob du wirklich gut bist. Vertraue hier auf dein erstes Gefühl! War dein Bauchgefühl bei deiner Idee sofort “Das möchte ich machen, das wird so gut”, dann erinnere dich genau daran, wenn du kurz von deinem Weg abkommst und am liebsten umdrehen würdest.
Ich habe bei der Entwicklung des Lettering Journals wirklich etliche male aufgeben wollen. Hatte Angst, dass es nicht gut genug ist, ein Nischenprodukt, ein Thema was vielleicht nur ein paar wenige Leute interessiert. Teilt diese Gedanken mit euren Liebsten, denn im besten Fall holen die euch wieder aus eurem Loch raus. Sucht euch eine Bezugsperson, die euch immer mal wieder in den Po tritt und sagt “Du wolltest das, du ziehst das jetzt durch”! Denn was hatte ich denn zu verlieren? Ich hätte statt 500 dann 10 Leute damit glücklich gemacht, aber ist das nicht auch schon viel wert?
Das mit der Geduld war bei mir wirklich so ein Thema. Ich bin eher der impulsive Mensch, denn wenn ich an einer Idee arbeite, kann ich vor lauter Euphorie nur schwer aufhören. Im ersten Augenblick blühe ich unheimlich auf, habe 1000 Ideen dazu und fange einfach an! Kommen aber dann ein paar Hürden, die mich in meinem Flow stören oder bei denen ich ohne Hilfe selber nicht weiter komme, gebe ich gerne schnell wieder auf. So war es auch mit meinem Lettering Journal! Ich hatte es gedanklich viele viele Male verworfen und dachte mir, ich schaffe das nicht, wollte aufhören und immer wieder aufgeben. Zu viele Baustellen, zu viele Hürden zu viele To-Do Punkte für mein Chaoskopf. Doch genau hier waren die Menschen, die an mich geglaubt haben, einfach Gold wert! Meine Bezugspersonen, die mir auf die Finger gehauen und Arbeit abgenommen haben. Heute bin ich so froh darüber, meinen inneren Schweinehund einfach mal still gelegt und an mich, mein Können und meine Arbeit geglaubt zu haben. Und genau so eine Situation musst du dir immer vor Augen halten! Schwachpunkte haben wir alle. Wir haben alle Höhen und Tiefen und Zweifel, aber gib niemals auf und glaube an dich, deinen ersten Gedanken und deine Träume!
Ich nehme gerne Dinge selber in die Hand und gebe sie unheimlich schwer in andere Hände! Einfach, weil ich niemandem zur Last fallen möchte und oft das Gefühl habe, ich brauche die Kontrolle. Bevor ich frage, suche ich lieber 2 Stunden selber nach einer Lösung. Bevor ich um Hilfe bitte, fuchse ich mich selber in Programme und durchsuche das Internet nach Lösungen. Das ist definitiv noch etwas, das ich lernen muss – Aufgaben abgeben! Denn wir müssen nicht alles können! Du darfst in Dingen auch mal schwach sein und mehr Zeit in deine Stärken investieren! Fokussiere dich lieber also lieber auf deine Stärken und übergebe deine Schwachstellen in andere Hände. Du hast also eine Idee, bist aber eher der Strukturelle statt der Kreative Typ? Oder du bist eher der Kreative Part und hast mit Struktur nicht viel am Hut? Dann Suche dir Verstärkung. Frag in deinem Freunde- und Bekanntenkreis nach und erkundige dich, wer dir helfen kann. Ob freiwillig oder für ein paar Euros! Es ist die Zeit und das Geld definitiv wert auch mal Dinge abzugeben und um Hilfe zu bitten.
Ich spreche jetzt mal für die Kreativbranche und sage “Stimmt nicht”! Man muss sich nicht mehr 24/7 am Schreibtisch sitzen, sein Privatleben hinten anstellen und muss auf Urlaube, Wochenenden und kurze Pausen verzichteten, um sich erfolgreich nennen zu können. Ich meine, wir sind jetzt unsere eigenen Chefs! Klar, es gibt immer Phasen, an denen wir auch mal am Wochenende arbeiten müssen. Es gibt Phasen, an denen wir müde ins Bett und müde wieder aufstehen werden. Aber wir sind unser eigen Glückes Schmied! Wir haben es selber in der Hand. Der Schlüssel zum Erfolg ist hier am Ende, sich Strukturen zu schaffen und einen Ausgleich zu finden. Das ist wirklich das beste an der Selbstständigkeit! Ich selber entscheide, wann ich arbeiten möchte, welche Projekte ich annehme, wie lange ich am Schreibtisch sitze, wie viele Pausen ich mache, wann mein Wecker klingelt, wann ich Freunde treffe, wie viel ich arbeite und für wen. Diese Freiheit erfüllt mich jeden Tag aufs neue und ich kann jedem, der diesen einen Traum in sich hat, nur ans Herz legen: Nimm deinen Traum und lauf drauf los! Denn auch wenn du scheiterst, weißt du immerhin, dass du es versucht hast.
Hast du dich schon getraut oder eigene Erfahrungen gesammelt? Oder möchtest du es endlich wagen? Erzähl deine Geschichte und lass die Community daran teilhaben! Ich freue mich über eure Kommentare.
Coming Soon: Im nächsten Teil geht es um die harten Fakten wie Steuern, Versicherung, Finanzen und all die kleinen Schritte, die ihr auf dem Weg in die Selbstständigkeit beachten könnt.
Eure Judith
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Erster Stopp auf unserer 10-tägigen Reise war Bilbao. Hier haben wir einen recht günstigen Flug von Düsseldorf aus (für 170€ für Hin- und Rückflug) bekommen und waren auch recht zügig im anderen Land. Man fliegt nur circa eine Stunde und 45 Minuten.
Ich weiß noch genau, wie wir mit dem Bus vom Flughafen nach Bilbao rein gefahren sind. Ich war von Anfang an hin und weg von dieser Stadt. Zumal ich hier am wenigsten erwartet hatte. Denn wenn man Bilbao auf Pinterest und im world wide web sucht, findet man eigentlich immer nur das Guggenheim Museum sowie die naheliegenden Städte Santander und San Sebastián. So wirklich wird beim recherchieren nicht deutlich, wie viele schöne Ecken diese Stadt eigentlich an sich hat. Also verbreite ich mal hier ein paar neue Bilder aus der wunderbaren Stadt Bilbao, in die ich mich tatsächlich ein wenig verliebt habe.
Man kann wirklich den ganzen Tag einfach durch Bilbao laufen und findet überall schöne Architekturen, Parkst und grüne Flächen. Ich habe selten eine so saubere Stadt gesehen.
Die Sache mit dem Essen ist allerdings eine komplette Umstellung. Wer hier Mittags oder im frühen Abend nach einem Restaurant sucht, das einem etwas warmes zum Essen macht, kann wirklich lange suchen. Vor 20:00 Uhr hat hier nämlich so gut wie nichts offen. Also mein Tipp: entweder genug Proviant im Supermarkt für den Tag mit nehmen oder die Food Markthalle La Ribera besuchen. Hier gibt es die Traditionellen Pinchos in unendlich vielen Varianten. Das sind quasi kleine belegte Brote mit einer Vielzahl an Belag. Ob Fisch, was Vegetarisches oder kleine mini Hamburger, hier findet man wirklich alles. Und teuer ist es auch nicht, denn ein kleines Brot kostet 1€ bis 1,50€, so kann man direkt mehrere probieren.
Hier hatten wir so viel Glück. Wir hatten eigentlich nach einem Air BnB Apartment gesucht, aber dadurch, dass es in Bilbao günstiger war ein Hotel zu buchen, haben wir uns dafür entschieden. Ein süßes nettes Hotel raus gesucht. Angekommen. Und erstaunt, wie schön es war. Auch das kam im Internet bei weitem irgendwie nicht so rüber. Ich hatte mit überhaupt nichts besonderem gerechnet und war wieder einmal überrascht. Das Hotel Puente Colgante in San Pedro liegt direkt an der Schwebebahn Puente de Vizgaya. Also auch, wenn ihr nicht direkt ein Hotel in Portugalete haben solltet, kann ich euch dieses Viertel sehr empfehlen!! Man kommt schnell mit der Metro in die Stadt Bilbao und sieht dabei noch erstaunlich viel von den schönen Ecken.
Nach den 3 Tagen in Bilbao haben wir uns einen Mietwagen geholt und sind weiter nach Santander gefahren. Unser erster Halt war hier ein super schöner Strand in der kleinen Stadt Laredo. Der Weg dahin war schon alleine mal wieder wunderschön. So viel Grün, so viele Berge und ab und an direkt das Meer zu sehen.
Diesmal haben wir uns ein Air BnB Apartment mitten in der Stadt Santander gebucht. Die Lage war an sich total super, allerdings nicht so gut zum Parken. Lediglich in den weiß markierten Parkzonen darf man kostenfrei ohne Zeitbegrenzung stehen bleiben, demnach waren diese fast immer belegt und wir haben teilweise 15 Minuten weit weg von der Wohnung parken müssen. In den blauen Parkzonen war öfter mal was frei, jedoch darf man hier nur 2 Stunden maximal stehen und muss sich ein Parkticket holen. Hat man dies nicht getan, wird man wohl auch schnell mal abgeschleppt, also besser Vorsicht. Beim nächsten mal würden wir auf jeden Fall doch eine Wohnung etwas außerhalb bevorzugen.
Der Palast der spanischen Königsfamilie ist umzingelt von einem wunderschönen großen Park. Der Rasen ist überall so gepflegt, das man seinen Augen kaum traut. Wenn man hier entlang läuft gibts auf jeden Fall eine Menge zu sehen. Man startet unten und macht sich dann auf den Weg hoch zur Villa, die aussieht, als wäre sie aus einem Bilderbuch. Dort angekommen hat man eine Aussicht auf das Meer, sieht Klippen und nach wie vor noch unendlich viel Grün. Manchmal hatten wir sogar schon fast das Gefühl, wir seien in Irland – aber das lag wahrscheinlich auch noch einmal mehr daran, das wir leichtes Niesel-Wetter hatten, was den ganzen Irland Flair noch einmal unterstrichen hat.
Noch mehr Grün und Meer findet man, wenn man zum Leuchtturm Cabo Mayor läuft. Geparkt haben wir direkt an einer Strand Bucht, kurz davor. Von hier aus sind wir noch circa 15 Minuten dort hin gelaufen. Aber auch näher dran gibt es mehrere große Parkplätze. An diesem Tag war es wieder einmal nur am regnen, so dass wir erst einen Tag später in der Bucht auch schwimmen waren. Lukas sagte hierzu so schön "dieser Strand gehört auf jeden Fall zu meinen Top Stränden, die ich bisher gesehen habe" – also, etwas weiter unten zu parken lohnt sich für so eine Aussicht.
Diese Stadt war einer der touristischen, die wir bisher besucht hatten. Jedoch ein absolutes Muss. Man fühlt sich, wie in eine andere Zeit zurück gebeamt. Parken kann man hier auf einem großen Parkplatz vor der Stadt und es ist auch alles gut und Sichtbar ausgeschildert, so dass man hier nicht viel falsch machen kann. Süße kleine Läden und Straßenmusik machen den Flair noch einmal besonders.
Ein bezaubernder Strand, der durch die Dünen ein wenig an die Ostsee erinnert. Schwimmen waren wir hier leider aufgrund des Wetters mal wieder nicht aber auch bei schlechterem Wetter, lohnt sich hier definitiv ein Spaziergang.
Auch hier kann man wunderbare Spaziergänge machen, denn am Strand führt auch ein Holzweg entlang, so dass man nicht zwingend die Schuhe ausziehen muss. Entlang des Strandes findet man auch weiter wunderschöne Ecken und es gibt reichlich zu sehen. Während unseres Aufenthalts in Santander hatten wir leider das schlechteste Wetter der gesamten Reise, so dass wir hier leider nicht wirklich viel im Meer waren.
Angekommen in San Sebastián, hat uns auch direkt die Sonne wieder angelächelt. Unsere Unterkunft war diesmal etwas außerhalb in San Pedro, was für's parken wirklich super war. In der Stadt ist es nämlich garnicht so leicht noch ein freies Parkhaus zu erwischen und auch hier gilt die Regel: blaue Zone = 2 Stunden teuer Parken, weiße Zone = kostenlos parken aber kaum zu finden. Also sind wir von San Pedro in die Stadt selber mit dem Bus gefahren, der alle 10 Minuten gefahren ist. Hier verlinke ich euch einmal unser Apartment, denn dieses kann ich nur empfehlen!! Ein super freundliche Gastgeber, einen Balkon und eine total gemütliche Wohnung.
Was natürlich nicht fehlen darf, ist auch hier der Gang durch die Stadt. Fast wie in Bilbao ist auch hier alles voller schöner Parks, Grünflächen und Spielplätzen. Ein besonders großen Charme hat natürlich hier die große Strandpromenade, die das Herzstück der Stadt ist.
Rechts entlang der Stadt San Sebastián kann man einen kleinen Berg hoch wandern zu der berühmten Jesus Statue. Von hier aus hat man einen unglaublichen Blick auf die Stadt und ihre Strände, den man nicht verpassen sollte.
Diese Tour war mein absolutes Highlight unserer Reise. Unten in der Stadt Zumaia kann man entlang des Wassers sehr gut parken, darf aber nicht vergessen sich ein Ticket zu ziehen. Von da aus läuft man circa 15 Minuten hoch zum Wanderweg und kommt dann ein paar Gehminuten entfernt zu einer unglaublichen Aussicht.
Was soll ich sagen. Das waren ziemlich viele Eindrücke auf unserer Reise aber kein Tag war wie der andere. Der perfekte Mix zwischen "einfach mal am Strand liegen und die Seele baumeln lassen" und "die Welt entdecken". Ich kann also jedem nur empfehlen, diese Reise einmal zu machen – ich würde sie jederzeit wieder machen.
Und weil ich natürlich die Kamera nicht weg legen kann im Urlaub, hier noch einmal unsere Eindrücke zusammen gefasst in einem kleinen Video.
Also falls jemand ja vielleicht diese Reise auch bald antreten sollte oder bereits schon gemacht hat: ich freue mich immer über ein kleines Hallo, ein Foto oder den Bericht darüber, wie euch denn so die Stadt gefallen hat.
Eure Judith.
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Abgesehen von dem Flug war die Vorfreude einfach riesig!! Ich hatte schone ein halbes Jahr zuvor bei Airbnb ein Appartement für Luki und mich gebucht und konnte es kaum erwarten, dort für eine Woche zu leben. Leider war der Start dann doch eher eine kleine Katastrophe. Als wir das Zimmer betraten war ich schon leicht, nein ich war total schockiert. Alles aber wirklich ALLES war einfach voller Schimmel und nichts war so wie auf den Fotos. Es war alles wesentlich kleiner und die Wohnung war kalt, feucht und einfach nur ein Trauerspiel für das, was man im Internet an Bildern gezeigt bekommen hatte. Aber nun gut, den Schock habe ich zum Glück recht schnell verdaut, als ich mit einem netten Herren vom Kundenservice von Airbnb telefoniert habe, der unglaublich bemüht war. Nachdem ich ihm die Bilder geschickt hatte ging zum Glück alles recht schnell und wir konnten das Zimmer sofort stornieren. Wir haben unser ganzen Geld zurück bekommen und sind dann letztlich in ein Hotel gezogen. Die tollen Apartments waren leider so kurzfristig alle ausgebucht. Also in dem Punkt kann ich euch leider keine tolle Unterkunft vorstellen, wie ich es mir erhofft hatte. Aber dennoch, das Hotel 3K Barcelona war gemütlich, sauber und die Hauptsache: ohne Schimmel. Wir haben zwar letzten Endes noch einmal 100€ drauf gezahlt, da Hotels ja immer recht teuer sind, aber das war uns das Geld alle male wert.
Ich glaube dies ist das, was man ziemlich oft auch auf Pinterest und Co. findet und gezeigt bekommt wenn man "Lissabon Travel Guide" eingibt. Der Stadtteil Belém ist wie ich finde definitiv Pflichtprogramm. Wir waren bei leichtem Regen und nicht all zu perfektem Wetter dort aber das hat überhaupt nichts gemacht. Der Torre de Belém wirkte in meinen Augen viel mystischer und das Wetter unterstrich seine faszinierende Geschichte. Aber nicht nur den Turm muss man gesehen haben. Wenn man an dem Tajo entlang spaziert kommen einem noch weitere wunderbare Sehenswürdigkeiten entgegen. Und am prachtvollsten war definitiv die Mosteiro dos Jerónimos. Dieses Kunstwerk an Gebäude kann man gar nicht in einem Bild festhalten und muss man einfach mal live gesehen haben!
Gegessen habe wir hier hinterher bei einem kleinen süßen Laden namens Pao Pao, der direkt in der Nähe vom Torre de Belém ist . Hier gab es wirklich super leckere Pita-Taschen für super wenig Geld!! Anschließend wollten wir eigentlich noch die berühmten Pasteis de Natas naschen, jedoch war uns hier die Schlange dann doch viel zu lang, sodass wir uns dachten, wir probieren sie einfach wo anders.
Sintra ist zwar etwas außerhalb aber jeder der ein paar Tage länger in Lissabon verbringt, sollte sich unbedingt diese Stadt angucken. Verlassene Villen, unglaubliche Natur und Gärten und die zwei Burgen Castelo dos Mouros und Palácio Nacional da Pena. In die Stadt kommt man gut mit dem Zug und wer möchte kann vom Bahnhof aus den Weg hoch zu den Burgen auf einem Wanderweg laufen. Wir waren allerdings so platt am 4. Tag, dass wir uns ein Tuk Tuk für 5€ pro Person gegönnt haben – was ich wirklich empfehlen kann! Es ist zwar etwas teurer als mit dem Bus hochzufahren aber die Fahrer machen auch gerne Zwischenstopps bei wunderschönen Aussichtspunkten und erzählen einem etwas über die Geschichten aus dieser 9.000 Jahre alten Stadt – ich bin wirklich immer noch hin und weg, wieviel Geschichte dort ihre Spuren hinterlassen hat. Aber ich lasse an der Stell einfach mal die Bilder für sich sprechen.
Von dieser Burgfestung aus hat man eine unglaubliche Aussicht über die Stadt und nicht nur dies ist beeindruckend gewesen. Die ersten 400m zur Burg konnte man so begehen aber um wirklich auf die Burg zu gelangen, musste man sich am Eingang ein Ticket kaufen, welches 8€ kostet hat aber alle male sein Geld wert war.
Auch die bekannte bunte Burg Palacio Nacional da Pena war unglaublich und irgendwie surreal. Man kam sich schon fast so vor, als sei man in einer Märchenwelt oder in einem Freizeitpark. Von der Burg Castelos dos Mouros konnten wir einfach den Berg etwas hochwandern und man war in 10 Minuten am Eingang des Gartens. Kleiner Tipp: holt euch das Ticket hierfür schon bereits bei der Burgfestung, dann spart ihr euch oben die lange Wartezeit, wo die meisten sich das Ticket erst holen. Hier gibt es auch zwei verschiedene, einmal die für den Garten, welches wir genommen haben (man konnte die Burg quasi von außen begehen und herumspazieren) und einmal eins, bei dem man Palast auch von innen sich ansehen kann. Aber hier rate ich: bringt reichlich Zeit mit, denn es ist riesig!! Preislich haben wir hier pro Person 7,50€ bezahlt. Die Begehung für Innen ist noch einmal etwas teurer.
Am letzten Tag sind wir mit dem Schiff rüber auf die andere Seite gefahren, da man von hier einen viel schöneren Blick auf die Brücke Ponte 25 de Abril hat. Dies Seite hat ihren ganz eigenen Charme, denn hier war alles eher heruntergekommen und voller Graffiti – aber wirklich zum Teil richtig gute Kunstwerke. Meine Liebe zu alten Gebäuden hatte ich ja glaube ich schon erwähnt. Wir sind also einfach an dem Fluss entlang gelaufen mit der Nase Richtung Brücke und sind irgendwann an zwei richtig süßen Restaurants angekommen. Eigentlich hatten wir vor uns dort noch gemütlich hinzusetzen aber leider sah das Wetter eher nach Gewitter aus und ich mit meiner Erkältung war eh nicht mehr die fitteste. Was ich wirklich schade finde, denn auf dieser Seite soll der Sonnenuntergang wirklich am schönsten sein.
Schöne Fotospots in Lissabon
Ich als Fotoliebhaber war natürlich immer fleißig auf der Suche nach schönen Fotospots. Zuvor hab ich fleißig recherchiert und geguckt, was einem vorgeschlagen wurde aber ich muss sagen: die schönsten Spots sind einem einfach aufgefallen, während man durch die Stadt gelaufen ist. Weil irgendwie alles eine wunderbare Fotokulisse ist. Also Gassen gibt es an jeder Ecke ebenso wie wunderschöne Häuserfassaden. So wie auf diesem Bild hier, das an der Igreja de Santa Engrácia Kirche entstanden ist. Nebendran war auch noch ein total süßer Park und generell die Gegend hier rundherum war schön ruhig, bunt und voller kleiner Gassen. Ein sehr schönes Viertel mit schönen Ecken ist vor allem Alfama.
Durch Instagram und Co. habe ich natürlich auch nach der Pink Street gesucht, die mich aber leider enttäuscht hat. Man kann anscheinend am besten dort Fotos machen, wenn keine Hauptsaison ist, denn die schöne Seite der Straße ist voll mit Tischen und Stühlen von den Lokalen/Kneipen auf dieser Straße und auch in dem kleinen Tunnel hielten ständig irgendwelche Transporter und Lastwagen an, die ihre Ware in die Lokale gebracht haben. Zudem war es einem dann doch etwas unangenehm vor einigen Sauftruppen zu posieren, die bekanntlich ja gerne mal einen Spruch da lassen. Aber für ein "from where I stand" Bild hat sich die Straße jedoch perfekt angeboten.
Oh, für diesen Bereich habe ich mich wirklich sorgfältig vorbereitet, ich habe unglaublich viele Restaurants rausgesucht und Cafés, in denen ich gerne Frühstücken und essen wollte. Letzten Endes war das alles aber für die Katz, da wir einfach da hin gegangen sind, was uns gerade so ansprach und worauf wir Lust hatten. Es war doch irgendwie zu anstrengend, getaktet essen zu gehen und doch viel entspannter einfach das zu tun, wonach einem gerade der Sinn war. Vor allem auch für den Geldbeutel war es gut da wir auch gerne an einem Imbiss halt gemacht haben oder in einem netten Café etwas getrunken haben (die gibt es wirklich fast an jeder Ecke und in jedem Park) Also mein Tipp: einfach durchprobieren. Aber dennoch soll meine Recherche ja nicht umsonst gewesen sein, also hier meine Notizen für euch mit vielen Tipps, die ich sogar von euch bekommen habe:
Restaurants und Bars:
Ein Muss war aber für mich die Food Markt Halle Time out Mercado. Hier waren wir sogar 2x essen, weil es uns so gut geschmeckt hat. Die Halle ist wirklich sehr Hipster und es gibt richtige Gourmet Sachen da, die von den Preisen aber eher vergleichbar mit einem Restaurant sind. Wer also entspannt und in Ruhe essen möchte, ist hier leider fehl am Platz. Wenn man Mittags zur Stoßzeit dort ist, ist es nur schwer, überhaupt einen Platz zu bekommen und alles ist eher vom Flair eines Vapiano, an dem man oft mit mehreren an einem Tisch essen muss. Dennoch hat es einfach echt gut geschmeckt. Unsere Gerichte haben jeweils 9€ gekostet.
Meine Größte Angst bei Reisen in fremden Ländern sind die öffentlichen Verkehrsmittel. Einfach weil ich schon manchmal in Deutschland total überfordert bin und es in einer anderen Sprache dann doch gewiss noch bestimmt viel komplizierter ist. Aber in Lissabon war dem nicht so. Ein übersichtliches und einfaches U-Bahn Netz, wie in Lissabon habe ich noch nie gesehen. Es gibt 4 Metros, die Blaue, die Gelbe, die Grüne und die Rote und alle haben sogar jeweils ein eigenes Bildzeichen (perfekt für mich alten Waldorfschüler – Bilder und Farben kann ich mir immer gut merken). Man muss zwar öfter mal umsteigen, wenn man eine längere Strecke zurücklegt aber auch das ist überhaupt kein Problem gewesen, denn im Durchschnitt haben wir 2 Minuten auf die nächste Bahn gewartet.
Wir haben uns jeden Tag ein Tagesticket für circa 6€ gekauft, womit wir dann den ganzen Tag herumfahren konnten. Aber das beste daran ist: das Ticket ist 24 Stunden lang gültig – sprich: kauft man es sich um 16:00 Uhr ist es auch bis zum nächsten Tag 16:00 Uhr gültig.
Zum richtigen Urlaub gehört für mich auf jeden Fall auch mal Entspannung. Nachdem wir 4 Tage unsere Spots abgeklappert haben, die wir unbedingt sehen wollten haben wir uns dann vorgenommen, zum Strand zu fahren. Der Touri-Strand, der einem eigentlich immer empfohlen wird, ist Cascais. Hier soll man wunderbar mit dem Fahrrad die Küste entlang fahren können und schöne Klippen sehen können. Jedoch war uns einfach mehr nach "abhängen" und mit meiner Erkältung war eine Radtour leider nicht ganz so machbar, weshalb wir nach Carcavelos gefahren sind. Das liegt quasi auf halber Strecke und man ist mit dem Zug in Circa 40 Minuten von Lissabon aus da.
Bei Google Maps kann man sich Karten anlegen und dort seine Spots markieren. Das wissen jetzt wahrscheinlich auch schon einige aber ich muss gestehen die Funktion war mir vorher nicht bekannt und ist für mich mittlerweile Gold wert, denn so kann man direkt sehen was überhaupt wo nah beisammen liegt, sodass man danach gut die Tage planen kann.
Also gut, das hat jetzt wirklich länger gedauert als ich dachte, diesen Blogpost zu schreiben aber es macht mir unheimlich spaß, noch einmal in Erinnerung zu schwelgen und euch meine Tipps aufschreiben zu können. Ich hoffe ich konnte vielleicht sogar einigen Lissabon schmackhaft machen und anderen wiederum die Vorfreude steigern. Ich wünsche euch allen auf jeden Fall viel Spaß bei eurer Reise.
Eure Judith.
]]>Es gibt wirklich einige Wege, weshalb es manchmal garnicht so leicht ist in diesem Dschungel an Informationen zurecht zu kommen und den Überblick zu behalten. Deshalb habe ich versucht, einmal kurz und verständlich aufzuschreiben, welche schulische und betriebliche Formen möglich sind.
Fangen wir mal mit der schulischen Ausbildung an. Diese macht ihr wie ein Fachabitur auf einem Berufskolleg und dauert in den meisten Fällen so 2 Jahre. Hier werden euch alle nötigen Programme wie InDesign, Illustrator und Photoshop beigebracht und eure Zeichen Fähigkeiten perfektioniert – Ihr müsst die Programme also nicht vorher können. Um hier einen Platz zu bekommen, wollen die meisten Schulen eine Mappe mit verschiedenen Zeichnungen von euch um natürlich zu sehen, ob Kreativität in euch steckt. Falls sich jemand jetzt schon denkt ohje, das ist aber nicht so meine größte Stärke – keine Sorge. Das ist hier in diesem Punkt halt leider ein kleiner Nachteil. Ich zum Beispiel kann nicht wirklich gut Zeichnen, denn ich bin eher der grafische Mensch, der gerne Geometrie miteinander verbindet und Schriften kombiniert aber das alles am Computer. Nur weil jemand ausgezeichnet Zeichnen kann, heißt das ja noch lange nicht, das er ein Gespür für Typografie und Anordnung hat. Aber das ist in dieser Ausbildung einfach ein Schwerpunkt der verlangt wird – Ihr müsst zeichnen können und wenn ihr meint, ihr könnt es noch nicht gut genug, dann heißt es einfach über. Ein Meister ist ja bekanntlich noch nie vom Himmel gefallen. Immerhin muss die Schule ja sehen ob ein gewisses Potential in euch schlummert. Große Tipps zur Bewerbung kann ich euch leider allerdings nicht wirklich geben, da ich auch nichts falsches schreiben möchte. Aber sollte hier jemand diesen Beitrag lesen, der vielleicht diesen Prozess schonmal mitgemacht hat, kann es ja gerne einmal in die Kommentare geschrieben werden.
Meine Pro's:
Meine Contras:
Ab hier wird jetzt ziemlich deutlich: Mediengestalter ist nicht gleich Mediengestalter. Hier gibt es 3 verschiedene Richtungen die ihr einschlagen könnt um in der Welt der Medien ein Fuß fassen zu können und eine davon fordert nicht einmal die große Kreativität. Hier einmal eine grobe Zusammenfassung der Fachrichtungen die gewählt werden können:
Hier ist eher der strukturierte Typ gefragt. Klare Abläufe und bereits feste Design-Rahmen sind hier in den meisten Fällen schon gegeben. Nehmen wir zum Beispiel mal einen Verlag. Hier gibt es ja bereits den konzipierten Rahmen, wie alles auszusehen hat – eurer Part hierbei ist es dann, die entsprechenden neuen Texte und Bilder so zu platzieren, wie es vorgegeben ist. Aber es kommt auch meist darauf an wie groß euer ausgewählter Betrieb ist. Dieser Fachbereich splittet sich aber auch noch einmal in zwei verschiedene Richtungen und zwar in Digital (Fokus auf Webseiten und Apps) und Print (Fokus auf Druckmedien).
Kurz zusammengefasst umfasst diese Richtung also folgende Aufgaben:
Ihr bekommt schon einen fertigen Gestaltungsrahmen vorgelegt (welche Schriften sollen eingesetzt werden, welche Farben....) und müsst anhand dessen, das gewünschte Medium wie einen Flyer, eine Anzeige und so weiter umsetzen. Druckdaten werden angelegt, überprüfen und Bilder passen dazu so aufbereitet, dass sie in den Druck gehen können – das kann tatsächlich in manchen Betrieben sogar eine der Hauptaufgaben sein. Beispiel-Betriebe für diesen Berufszweig sind unter anderem Druckereien, Verlage und große Agenturen.
Hier könnte ich tatsächlich am meisten drüber schreiben, da ich in diesem Zweig meinen Abschluss gemacht habe. Was direkt schonmal aufgefallen ist: wir waren die wenigsten in der Klasse. Am Anfang ist zumindest schulisch erstmal kein großer Unterschied zu Gestaltung und Technik zu merken, da man sowieso erstmal in einer Klasse ist. Erst im letzten Schuljahr wird der Unterricht nochmal Fachspezifisch gesplittet und vor allem in der Abschlussprüfung merkt man deutlich den Unterschied zwischen den verschiedenen Fachrichtungen. Ihr habt etwas mehr Arbeit vor euch aber ich muss sagen, mir persönlich hat die Abschlussarbeit echt spaß gemacht, weil es einfach genau das ist, was ich so gerne tue. Ihr müsst also zum Abschluss ein komplettes gestalterisches Konzept erstellen für ein Unternehmen das euch vom Prüfungsausschuss vorgegeben wird. Von festlegen der Farben und Schriften bis hin zur Zielgruppenanalyse, Bildrecherche und einem von euch ausgearbeiteten Corporate Design, liegt da auf jeden Fall ein wenig mehr Arbeit vor euch, als bei den anderen. Genau das beinhaltet dann auch die Aufgaben in eurem Betrieb. Ihr seid der kreative Kopf und seid dafür zuständig, die gestalterischen Grundlagen zu erstellen. Aus meiner Erfahrung heraus, hat man hier auch ein kleines bisschen bessere Chancen später in einer Festanstellung, da man nicht nur den Technischen Bereich beherrscht sondern auch das Konzeptionelle gut kann. Deshalb ist man hier am meisten dann in Agenturen gefragt.
Und hier haben wir ihn nun, den Bereich der Mediengestalter, der nicht 100% Kreativität fordert. Ich glaube, weil kaum jemand diesen Berufszweig kennt, gibt es auch deshalb so wenige davon. Bei uns in der Klasse war zumindest nur einer, der diese Fachrichtung hatte. Im Grunde sollt ihr später den Part mit dem Kundenkontakt übernehmen. Ihr Plant Budgets und Werbemittel und setzt euch mit dem Kunden zusammen um seine Außenkommunikation zu planen. Dadurch, das ihr natürlich auch Ahnung vom Fach haben müsst, sitzt ihr deshalb trotzdem mit in den Klassen der Mediengestalter um natürlich zu verstehen, wie denn alles so abläuft. Betriebe hierfür sind eigentlich bunt gemixt. Von großen Agenturen bis hin zu kleinen über Druckereien und Verlagen. Wer sich also für die Medienwelt an sich interessiert und gerne Kundenkontakt hat, für den würde ich sagen, ist das genau das Richtige. Auch hier fällt die Abschlussprüfung hinterher anders aus. Es muss auch ein Konzept geschrieben werden, aber eher in der Hinsicht auf die Planung einer Werbekampagne – sprich eher: "mit was für Werbemittel kommunizieren wir das Produkt nach außen?!" als: "wie soll das Produkt aussehen?!"..
Wenn ich euch also neugierig auf eine der Fachrichtung gemacht habe, dann schaut doch gerne nochmal bei den unten angefügten Links. Hier könnt ihr euch nochmal ausführlichere Infos zu allen Bereichen einholen.
Hier kenne ich mich tatsächlich am wenigsten mit aus. Aber ich kann euch mal die Sicht aus einem Betrieb erzählen, ob ein Designstudium für den Start die beste Wahl ist..
Die meisten denken ja nach dem Abitur muss erstmal studiert werden. Das ist natürlich auch nicht verkehrt, aber ich möchte euch trotzdem einmal ans Herz legen, das man nicht immer gleich bessere Chancen hat, wenn man studiert hat. Erst recht nicht direkt nach dem Abitur. Denn ihr müsst bedenken, ihr habt danach so gut wie keine richtige Berufserfahrung und das macht es den meisten Betrieben auch schon mal etwas schwerer. Im Grunde liegt es einfach daran, dass es schwer ist für den Betrieb, jemanden der vorerst nur Studiert hat, einzugewöhnen. Im Studium hat man natürlich auch ausreichend Projekte die man angehen muss und die auch gewiss eine menge Kreativität fordern. Hier aber das Contra: Die Arbeitswelt sieht völlig anders aus. Hier hat man vielleicht eine Woche Zeit für ein Projekt, was man im Studium in 3 Monaten perfektionieren kann, bis es einem gefällt. Bei einem Kunden muss man diese Perfektion ablegen können, denn was er möchte, dass muss auch umgesetzt werden. Der Grund des angelernten Perfektionismus und der dafür vorhandenen Zeitspanne ist also der, weshalb viele Betriebe vielleicht doch erstmal den fertigen Azubi nehmen. Denn wenn jemand schon mehr Berufserfahrung hat und weniger Geld zum einstieg verlangt, wieso sollte ein Betrieb dann jemanden mit einem Bachelor vorziehen, der erstmal eingewöhnt werden muss und oft auch größere Gehaltsvorstellungen hat!? Versteht mich nicht falsch, ich möchte das studieren auf keinem Fall schlecht reden und in vielen Bereichen macht es mehr als Sinn dies zu tun. Nur würde ich vielleicht nicht empfehlen, direkt damit einzusteigen, obwohl noch so gut wie keine Berufserfahrung dafür vorhanden ist. Es gibt immer Ausnahmen und andere Sichtweisen. Das ist jetzt quasi einfach mein Erfahrungsbericht wie ich es denn so in dieser "Medienwelt" beobachtet habe.
Hier noch die Links zu den ausführlichen Informationen der Berufszweige:
Gestaltungstechnische Assistenten:
Alle Fachrichtungen der Betrieblichen Ausbildung:
Eure Judith.
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